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Ereignisdatum

Die aktive Zivilgesellschaft ist in aller Munde. Auch die Stadtspitze und die örtlichen Parteien betonen bei jeder Gelegenheit, dass auf die BürgerInnen gehört werde, ihre Mitarbeit erwünscht sei, ihre Ansinnen ernst genommen werden. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus?

 

Meldet sich mal jemand in der aktuellen Viertelstunde des Stadtrates zu Wort, wird er mit Hinweisen, dass man nichts dafürkönne, andere zuständig seien, auch schon daran gedacht habe, es jedoch aus dies und jenen Gründen nicht gehe, abgespeist.

 

Ein weiteres Beispiel: Da gründet sich ein Verein, der die Jugendkultur aktivieren will, entwickelt dazu ein variables Konzept, das bedürfnisgerecht von den Jugendlichen selbst gestaltet werden kann, versucht, die Jugend abzuholen und zu gemeinsamen selbstverantworteten Aktivitäten zu animieren, will selbst entsprechende flexible Einrichtungen schaffen und mit Hilfe von renommierten Stiftungen finanzieren. Vorsprachen beim Bürgermeister und der Verwaltung verlaufen im Sand. Ein gemeinsamer Antrag von FO, Grünen und SPD, ein geeignetes Grundstück für eine solche Einrichtung zu suchen, wird brüsk mit dem Hinweis, haben wir nicht, abgeschmettert; ein bestimmtes Grundstück wird apodiktisch ausgeschlossen, die Mehrheit des Stadtrates folgt dem. Ernst nehmen, fördern, unterstützen bedeutet, auf Anliegen wohlwollend einzugehen, ein Konzept zur Entscheidungsreife zu bringen, also alles zu unternehmen, um Eigeninitiativen aus der Gesellschaft zum Erfolg zu führen. Ansonsten erlahmt die Kreativität gesellschaftlicher Kräfte, wird einer reinen Konsumhaltung Vorschub geleistet, die Stadtgesellschaft nicht freier, sondern unmündiger, was wir nicht wollen. Für Olching bedeutet, die Gesellschaft mitzunehmen und zu aktivieren.

 

 

Ewald Zachmann