Typisch für Bürgermeister Magg. Anstatt die ausgestreckte Hand der BI zu ergreifen, kommt eine Suada der Rechtfertigung, die den Geruch des Beleidigt seins der Götter im Planungsolymp des Olchinger Rathauses verströmt. Vielleicht denkt er mal darüber nach, wieso er angeblich von der BI so missverstanden worden sein soll.
Die Vorstellungen und Ziele der BI setzen eine klare städtebauliche Priorität für öffentliche, kulturelle und bildende Einrichtungen, die sowohl architektonisch als auch Gemeinschaft fördernd identitätsstiftend, zudem innerstädtisch klimaverbessernd wirken werden, also das schaffen wollen, was noch fehlt, damit Olching wirklich und sichtbar nachhaltig und generationenübergreifend Stadt wird.
Das Konzept der Verwaltung, das der Stadtrat noch nicht behandelt hat, stellt demgegenüber ein großflächiges Sammelsurium von denkbaren privaten, öffentlichen, gewerblichen, beliebig austauschbaren Nutzungen dar, das gerade deswegen attraktiv für einen Investor wird, auf den schon die Planung zugeschnitten war, die im Jahre 2020 an über 2000 Widersprüchen aus der Bevölkerung gescheitert ist. Damals erwähnte der Bürgermeister eine nicht näher bezeichnete Stiftung, die all das als Investor einschließlich einer Landschaftsbrücke über die Hauptstraße realisieren könnte. Das heißt: Grundstück privatisieren mit der Gefahr, dass leere Betonburgen herumstehen, wenn die steuerlichen Vorteile verbraucht sind und/oder die Verwertbarkeit der Flächen nicht mehr rentabel möglich ist. Zudem würden dadurch etwa weitere 5000 Fahrzeugbewegungen die Hauptstraße belasten, damit deren ohnehin geringe Aufenthaltsqualität endgültig vernichten.
Ohne offenbar zu merken, ist die Presserklärung auch noch widersprüchlich. Der Investitionsaufwand der Planung der BI wird einfach auf 70 bis 80 Mio. € geschätzt und als nicht finanzierbar hingestellt.
Das Konzept der Verwaltung mit Kosten von weit über 100 Mio. € soll aber realisierbar sein. Woher nimmt die Stadt dieses Geld? Also doch eine Investorenplanung?
In der Tat ist Olching nicht auf Rosen gebettet. Deshalb fordert die Fraktion „Für Olching“, die offenbar mit ihrer Veranstaltung am 19.2.2020 „Paulusgrube – eine neue kulturelle Mitte statt Ausverkauf von Olching“ im vollem Kolpingheim die Initialzündung für die BI war, dass eine städtische Baugesellschaft gegründet wird, in die der Bestand von ca. 280 Wohnungen und unbebaute Grundstücke eingebracht werden, um wirtschaftlich agieren zu können. Olching muss seine Ressourcen nutzen.
Bislang geht eine Mehrheit des Stadtrates leider den beschaulichen Weg der öffentlichen Verwaltung ihres Vermögens, was sogar nach Meinung der CSU zu einem Vermögensverzehr geführt hat und noch verstärkt führen wird. Es fehlt der CSU aber der Mut, neue Wege zu beschreiten. Wir geben die Hoffnung nicht auf.
Ewald Zachmann
Vors. der Fraktion „Für Olching“